Rallye des Princesses Richard Mille 2022
KAMERA AN BORD
Die 21. Ausgabe der Rallye des Princesses Richard Mille fand vom 14. bis 19. Mai 2022 zwischen Paris und La Baule statt und führte über die schönsten Strassen Frankreichs. Eine Gleichmässigkeitsrallye, an der ausschliesslich Frauen teilnahmen und bei der ich am Steuer des Wagens mit der Nummer zwei startete. Hier ist mein Tagebuch.
Rennfahrerin und Fernsehmoderatorin Margot Laffite eröffnete DIE STRECKE zusammen mit Amanda Mille am Steuer des Wagens mit der Nummer 1, einem BMW 507 aus dem Jahr 1958.
Beim Startschuss einer Rallye, mit den Händenam Lenkrad eines Oldtimers, bleibt die Zeit stehen. Es sind schon ein paar starke Arme nötig, um diese Fahrzeuge ohne Servo-lenkung zu steuern, sowie eine aufmerksame Co-Pilotin, die das Roadbook (nicht das Magazin, sondern das Bordbuch) liest, um den richtigen Weg zu finden... ganz zu schweigen von den hohen mathematischen Fähigkeiten, die für eine Gleichmässigkeits- prüfung erforderlich sind. Es geht dabei nicht um einen Geschwindigkeitswettbewerb, sondern darum, Sportgeist, Selbst- überwindung und Eleganz unter Beweis zu stellen. Diese Werte werden vom Haus Richard Mille hochgehalten, das sich bereits durch verschiedene Aktionen wie dem Richard Mille Racing Team, den Lacoste Ladies Open und zahlreiche andere Veranstaltungen, die ausschliesslich den Damen vorbehalten sind, in der Welt des Automobils und der Frauen nachdrücklich engagiert.
MACHT UND FREIHEIT AM STEUER
Amanda Mille, Direktorin für Marken und Partnerschaften von Richard Mille, erzählt uns, dass inzwischen 35 % der Uhrenkollektion für Frauen bestimmt sind. Als sie 2014 ihr Debüt an der Seite ihres Vaters bekannt gab, waren es gerade einmal 4 %. „Als die ersten Kundinnen auf uns zukamen, wollten sie einfach nur das, was Männer nicht haben konnten.“ Für eine Frau ist eine Armbanduhr ein Zeichen von Macht, betont Amanda. Dieses Versprechen gab auch Viviane Zaniroli, die Gründerin der Rallye des Princesses. „Ich möchte, dass die Frauen nach dieser Rallye stolz auf sich sein können“, lautet ihr Fazit. Die Teilnehmerinnen der Rallye des Princesses sind vielfältig: Unternehmerinnen, Hausfrauen, Grossmütter, Models, Ärztinnen, Anwältinnen, Journalistinnen oder Mechanikerinnen.
Die Prinzessinnen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, Schichten und Generationen, alle durch den Wunsch vereint, über sich hinauszuwachsen.
DIE JOURNALISTIN UND LADY DRIVER MACHA VANANTY AM STEUER DES PORSCHE 356 DES ROADBOOK-TEAMS. Co-Pilotin war dieFOTOGRAFIN KARLINA VITOLINA
Die Prinzessinnen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, Schichten und Generationen, alle durch den Wunsch vereint, über sich hinauszuwachsen.
MARGOT LAFITTE, RICHARD MILLE-BOTSCHAFTERIN UND PATIN DER RALLYE DES PRINCESSES
Neben diesen Frauen der Tat eröffnete die Rennfahre- rin und Fernsehmoderatorin Margot Laffite zusammen mit Amanda Mille die Strecke am Steuer des Wagens mit der Nummer 1, einem BMW 507 aus dem Jahr 1958. Für Margot, die bereits im sechsten Jahr mit Richard Mille zusammenarbeitet, ist es die erste Teilnahme an der Rallye des Princesses.
Die Tochter des berühmten französischen Formel-1-Piloten Jacques Laffite erzählt von ihren ersten Schritten im Automobilsport. „Ich habe spät angefangen. Mit 23 Jahren, ohne jede Erfahrung, schlug man mir vor, an der Trophée Andros auf Eis teilzunehmen. Es war eine Offenbarung, denn es war genau das, was ich tun wollte: Fahren! Es war auch eine Chance für mich, in das Leben meines Vaters einzutauchen, der ja sehr verschlossen war. Natürlich habe ich in der Schule gesagt, dass er For- mel-1-Fahrer ist, aber das war für mich sehr abstrakt. Er brachte keine Rennanzüge oder Trophäen mit nach Hause und sprach nie über Rennen. Aber ich lauschte seinen Gesprächen mit seinen Freunden aus der Automobilbran- che. Als ich im Alter von 23 Jahren in diese Welt eintrat, konnte ich endlich die Bilder, von denen ich gehört hatte, zur Realität werden lassen.“ Sehr schnell behauptete sich Margot in der Szene, ohne Druck oder Rivalität. „Ich war eine Frau, ich fing spät an, zu spät für die Formel 1, ich störte niemanden, alle waren begeistert und einladend. Ich habe es geliebt, diese Welt zu entdecken“, verrät sie uns.
VON SPORTLICHEN UND MENSCHLICHEN EMOTIONEN
Jetzt waren wir an der Reihe, mit unserem schwarzen Porsche 356! Unser Roadbook-Magazin-Team – bestehend aus mir als Pilotin und der Fotografin Karlina Vitolina, deren Fotos diesen Artikel illustrieren, als Co-Pilotin – führte ein echtes Prinzessinnenleben, tagsüber am Steuer unseres Boli- den mit der Nummer 2 und abends in den von den Organi- satoren ausgewählten Palästen. Es war eine gute Gelegenheit für Begegnungen mit Menschen, Uhren und Automobilen. Die Strecke der Rallye des Princesses 2022 führte uns von Strand zu Strand, zuerst nach Le Touquet, dann nach Deau- ville und Dinard und schliesslich nach La Baule.
Unterwegs trafen wir auf andere Teams und ihre fantastischen Auto- mobile und konnten majestätische Landschaften bewundern, von Mont Saint-Michel bis zu den Salzgärten von Guérande. Insgesamt legten wir 1.500 km mit einem Durchschnitts- tempo von 40 km/h zurück, obwohl es auch einige schöne Spitzengeschwindigkeiten gab, insbesondere bei unserem Stopp auf der Rennstrecke von Lohéac.
DER PORSCHE 356 DES TEAMS ROADBOOK
Nach der Zieldurchfahrt in La Baule erwartete uns ein prächti- ger Galaabend, der den Sieg von Carole Gratzmuller und Elisa Laurent einläutete, die mit ihrer Chevrolet Corvette C2 das Rennen vom Start bis zum Ziel dominierten. Nun ist es Zeit für das Paar Zaniroli, sich zu verabschieden und die Organisation dieses fabelhaften Events an die Teams von Peter Auto zu übergeben, die bereits die unumgänglichen Termine wie Le Mans Classic, Chantilly Art et Elégance oder die Tour Auto leiten. Die Rallye des Princesses Richard Mille wird im nächsten Jahr vom 3. bis 8. Juni 2023 stattfinden
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